Hier ist Platz für alle!
Das Regenbogensitzbänkli
Das Regenbogensitzbänkli
Anlässlich des World Diversity Day am 21. Mai 2022 wurde auf dem Gurten ein neuer Hingucker eingeweiht: eine regenbogenfarbene Sitzbank mit der Aufschrift «Hier ist Platz für alle». Die Leihgabe der Berner Aktionskünstlerin Jrene Rolli passt zum Stiftungsmotto des Hausbergs «Gurten für alle» und ist bereits nach kurzer Zeit ein beliebtes Fotosujet.
Wieso eine regenbogenfarbene Sitzbank und was will der Gurten – Park im Grünen damit bezwecken? Fangen wir mal ganz vorne an. Ich kenne Jrene Rolli bereits seit längerer Zeit. Sie war einst meine Arbeitskollegin bei der Genossenschaft Migros Aare und hat zu einem späteren Zeitpunkt meine Masterarbeit beim Weiterbildungsprogramm am Institut für Marketing und Unternehmensführung der Uni Bern betreut. Und seither folgen wir uns auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen. Vor rund einem Jahr habe ich dann auf Instagram diesen Post gesehen.
Gemäss Duden kommt Diversität aus dem Lateinischen und bedeutet Vielfalt und Vielfältigkeit. Doch wieso ist Diversität überhaupt so wichtig? Die Antwort ist eigentlich ganz einfach. Jeder Mensch soll sich so einbringen können, wie er:sie ist – ohne sich verstellen zu müssen oder einer bestimmten Norm zu folgen.
In Zusammenhang mit Diversität wird oft auch das Wort Inklusion verwendet. Hierbei handelt es sich um unterschiedliche Begriffe, die aber eng miteinander verbunden sind. Wie bereits erwähnt handelt es sich bei Diversität um Vielfalt, beispielsweise hinsichtlich Alter, Herkunft, Einstellung und Religion. Inklusion geht hier noch einen Schritt weiter: Allen Menschen sollen die gleichen Möglichkeiten gegeben werden. Es geht also darum, eine Kultur der Gleichstellung zu schaffen. Nicht nur durch Offenheit füreinander, sondern indem beispielsweise für einen Menschen mit Behinderung der Arbeitsplatz so gestaltet wird, dass er ihn genauso wie ein Mensch ohne Einschränkung nutzen kann.
Was bedeutet für dich Diversität?
Nach den spannenden Aussagen von Jrene komme ich nochmals zurück auf die Diversitätsthematik. Ich behaupte, dass wir in Sachen Diversität am Arbeitsplatz noch Verbesserungsbedarf haben. Oft ist es jedoch auch ein unterbewusster Vorgang. Nehmen wir beispielsweise den Rekrutierungsprozess. Beim ersten Kennenlernen lassen Gemeinsamkeiten das Gegenüber direkt sympathischer erscheinen. Woran liegt das? Wir betrachten die meisten Situationen, Mitmenschen oder Verhalten durch unseren persönlichen Filter. Dieser Filter ist geprägt durch unsere Kultur, Bildung, Erziehung oder andere wertbestimmende Erfahrungen.
Oder anders gesagt: Indem wir Menschen aufgrund bestimmter Merkmale schnell und automatisch in soziale Gruppen einordnen, schreiben wir ihnen unbewusst Eigenschaften zu, die mit der jeweiligen Gruppe assoziiert werden. Diese Kategorisierung macht es schwierig, dass Menschen in ihrer einzigartigen Individualität mit ihren jeweils besonderen Talenten wahrgenommen werden. Dieses Phänomen der unbewussten Vorurteile wird als «unconscious bias» bezeichnet. Es würde den Rahmen dieses Blogbeitrags sprengen, wenn ich nun mögliche Rezepte für die Vermeidung der unbewussten Voreingenommenheit aufzählen würde. Wer trotzdem mehr darüber wissen möchte, findet hier eine tolle Auflistung inkl. Lösungen zu den verschiedenen Typen des «uncoscious bias».
Zum Schluss noch zwei Zahlen zur Diversität auf dem Gurten:
Leiter Marketing & Sales
verschiedene Nationen im Betrieb
Frauen in Führungsfunktionen
Quellen:
Jrene Rolli, *1986, lebt in der Stadt Bern und steckt unter anderem hinter Aktionen wie «Bern schreibt Postkarten», «Help with a Hello», «eleinizäme für Bärn» und dem «Bärner Brüggelouf». Sie ist selbstständige UX Writerin und Texterin, Autorin und Aktionskünstlerin.
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